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Hormon-Chemotherapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

23. März 2018

Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs setzen Ärzte neuerdings auf die kombinierte Hormon-Chemotherapie. Wie sie genau funktioniert, erklärt der Urologe Dr. Frank Schiefelbein im Video-Interview.

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Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs behandeln Ärzte neuerdings mit einer Kombination aus Hormon- und Chemotherapie. Wie funktioniert sie genau?

In den letzten drei Jahren gab es zwei neue Studien zur Behandlung von Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs. Sie haben gezeigt, dass die Kombination aus Hormonentzugstherapie und Chemotherapie deutlich besser wirkt als der Entzug der Hormone alleine. Letztere ist derzeit die Standardtherapie. Männer erhalten dabei das Medikament zum Hormonentzug alle drei Monate als Bauchspritze. Der injizierte Wirkstoff unterdrückt die Bildung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Hoden. Dieses Sexualhormon ist das stärkste Stimulans für die Prostata, aber eben auch für die Prostatakrebszelle.

 

Was steckt in der Chemotherapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs?

Für die Chemotherapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs setzen wir den Wirkstoff Docetaxel ein, ein sogenanntes Taxan. Es stammt aus der Eibe, ist also demnach ein pflanzliches Produkt. Diese Chemotherapie unterdrückt die Zellteilung. Sie sorgt dafür, dass sich Tumorzellen, die sich deutlich schneller teilen als normale Zellen, nicht erneuern können und absterben.

 

Welche Vorteile bringt die Chemotherapie Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs?

Indem wir diese beiden Therapieformen – also Hormonentzug und Chemotherapie – zusammenführen, haben Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs einen großen Therapievorteil. Der Prostatakrebs schreitet somit weniger schnell fort, die Männer überleben länger und haben eine deutlich bessere Lebensqualität.