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Prostatavergrößerung: Behandlung mittels Laser-OP
23. September 2025 | von Ingrid Müller - Chefredakteurin, aktualisiert und medizinisch geprüftEine vergrößerte Prostata lässt sich auch mit einem Laser verkleinern. Die Laserbehandlung kann eine Alternative zur TURP sein. Lesen Sie, welche Arten der Lasertherapie es gibt, wie das Lasern der Prostata abläuft, wie wirksam die Methode ist und welche Nebenwirkungen möglich sind.
Kurzüberblick
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Was ist eine Laser-OP der Prostata?
Eine vergrößerte Prostata behandeln Ärztinnen und Ärzte schon seit vielen Jahren mittels Laser. Wie die Transurethrale Resektion der Prostata (TURP) gilt auch die Laserbehandlung als Standard bei einer gutartigen Prostatavergrößerung. Das Lasern der Prostata ist eine Möglichkeit, wenn Medikamente die Symptome nicht mehr ausreichend bessern können oder sie aus anderen Gründen nicht in Frage kommen.
Es gibt verschiedenste Arten von Lasern und Lasersystemen. Sie unterscheiden sich durch die Art, wie sie ihre Energie freisetzen und an die Prostata abgeben, aber auch durch ihre Wellenlänge, Energie, Eindringtiefe ins Gewebe und Ausbreitungsrichtung. Das Wort Laser steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“.
Wie funktioniert die Laser-OP der Prostata?
Beim Lasern der Prostata richten Ärztinnen und Ärzte gezielt einen hochenergetischen, gebündelten Lichtstrahl auf die vergrößerte Vorsteherdrüse. Beim Kontakt mit dem Gewebe setzt der Laser Wärme frei und zerschneidet, verbrennt oder verdampft das überschüssige Prostatagewebe. Es wird anschließend entweder abgetragen oder zerstört und nach außen transportiert.
Durch das Lasern lässt sich die Prostata verkleinern und der Druck auf die Harnröhre nimmt ab. Damit vermindern sich auch die Probleme beim Wasserlassen – die typischen Symptome bei einer vergrößerten Prostata. Die Laser-Behandlung kann eine Alternative zur TURP bei einer gutartigen Prostatavergrößerung (benignen Prostatahyperplasie) sein.
Prostatavergrößerung Alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungen mit oder ohne OP bei einer vergrößerten Prostata.  | ![]()  | 
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Welche Laser kommen zum Einsatz?
Die benigne Prostatahyperplasie lässt sich mit verschiedenen Arten von Lasersystemen behandeln. Oft wählen Ärztinnen und Ärzte den Holmium:YAG-Laser, aber auch den Greenlight-Laser (Grünlicht-Laser) oder Thulium:YAG-Laser. Für den Holmium:YAG-Laser liegen die meisten klinischen Erfahrungen und Wirksamkeitsnachweise vor.
Welche Wirkung der Laser auf das Prostatagewebe entfaltet, hängt von der Energie und Wellenlänge des verwendeten Laserlichts sowie dessen Eindringtiefe ins Gewebe ab.
Bei der Laser-OP der Prostata gibt es verschiedene Prinzipien:
- Enukleation: Damit sind das Ausschälen der Prostata und das anschließende Zerkleinern des Gewebes in der Harnblase (Morcellieren) gemeint. Für die Enukleation verwenden Ärztinnen und Ärzte oft den Holmium:YAG-Laser. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass sich das entfernte Gewebe anschließend im pathologischen Labor untersuchen lässt, zum Beispiel auf Prostatakrebszellen.
 - Vaporisation: Das Gewebe wird verdampft. Bei dieser Methode kommt häufig ein Greenlight-Laser zum Einsatz. Der Nachteil: Das verdampfte Gewebe lässt sich nicht mehr von einem Pathologen oder einer Pathologin unter dem Mikroskop analysieren.
 - Resektion: Der Laser entfernt überschüssiges Gewebe aufgrund seiner schneidenden Eigenschaften, ähnlich wie bei der TURP.
 - Ablation: Hier wird das übermäßige Gewebe mit dem Laser abgetragen.
 
Je nach verwendetem Laser sind die Prostata-Operationen dann unter diesen Namen und Abkürzungen bekannt:
| Laser | Methode | 
|---|---|
| HoLEP | Holmium-Laser-Enukleation der Prostata – diese Methode hat sich als Standardmethode etabliert; führt zu guten Ergebnissen, was die Beschwerden beim Wasserlassen angeht – unabhängig davon, welches Volumen die Prostata besitzt. | 
| HoLAP | Holmium-Laser-Ablation der Prostata: verbessert die Symptome und Probleme beim Wasserlassen bei einer Prostata mit kleinem Volumen. | 
| HoLRP | Holmium-Laser-Resektion der Prostata; HoLRP eignet sich zum Beispiel zur Behandlung einer kleinen oder mittleren Prostata. | 
| ThuLRP (TmLRP) | Thulium-Laser-Resektion der Prostata | 
| ThuLEP (TmLEP) | Thulium-Laser-Enukleation der Prostata | 
| PVP | Photoselektive Vaporisation der Prostata (auch Grünlicht-Laser- oder Greenlight-Laser-Therapie) | 
Welcher Laser und welches Verfahren Ärztinnen und Ärzte wählen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran von der Größe (dem Volumen) der Prostata. Aber auch vorhandene Grunderkrankungen, Ihr allgemeiner Gesundheitszustand sowie persönliche Wünsche und Vorstellungen spielen bei der Therapieentscheidung mit.
Ablauf und Dauer der Lasertherapie
Die Laser-Behandlung führen Chirurginnen und Chirurgen in der Regel als minimal-invasiven Eingriff („Schlüssellochchirurgie“) über die Harnröhre durch. Eine offene Operation mit einem großen Bauchschnitt ist hier nicht nötig. Die Vorteile von minimal-invasiven Eingriffen sind allgemein, dass weniger Komplikationen (beispielsweise Blutungen) auftreten. Außerdem heilen kleine Wunden schneller und Sie können rascher wieder in Ihren Alltag und Beruf zurück. Die Lasertherapie der Prostata können Sie stationär in einer Klinik durchführen lassen. Nach dem Eingriff bleiben Sie ungefähr zwei bis drei Tage in der Klinik.
Der Ablauf der Laser-OP lässt sich ungefähr so beschreiben:
- Sie erhalten zunächst eine regionale Narkose (Lokalanästhesie) oder Vollnarkose.
 - Bei der Laser-OP der Prostata kommt ein Endoskop zum Einsatz. Dies ist ein spezielles Instrument, das mit einer Lichtquelle und einer kleinen Kamera ausgerüstet ist. Sie liefert Bilder von der Prostata, die Ärztinnen und Ärzte auf dem Monitor sehen können. So lässt sich der Eingriff gut steuern und überwachen.
 - Das Endoskop schieben Ärzte durch die Harnröhre in Richtung der Prostata. Durch dieses Endoskop wird auch der Laser eingeführt, mit dem das überschüssige Gewebe beseitigt wird.
 - Dann lösen Ärzte kontrolliert Laserimpulse aus, die sich gezielt gegen das wuchernde Prostatagewebe richten. Zugleich lassen sich eventuell auftretende Blutungen mit Hilfe des Laserlichts stillen.
 - Die entfernten Gewebeteile der Prostata zerkleinert die Operateurin oder der Operateur dann meist in der Harnblase (Morcellieren) und spült sie anschließend aus.
 - Am Ende der Prostata-OP erhalten Sie einen Blasenkatheter, den Sie aber nur wenige Tage lang tragen müssen. Über den Katheter lässt sich die Harnblase spülen. Außerdem können die Wunden besser verheilen und das Wasserlassen fällt leichter.
 - Die Dauer der Laserbehandlung liegt zwischen einer und zwei Stunden – je nach Größe der Prostata. Sie hängt auch davon ab, wie gut sich das Prostatagewebe in der Blase zerkleinern lässt.
 - Die meisten Männer können wenige Tage nach dem Eingriff das Krankenhaus wieder verlassen.
 
Laserbehandlung – Tipps für danach
Es gibt einige Maßnahmen, die Ihnen in den ersten Tagen und Wochen nach einer Laserbehandlung im Alltag helfen können. Einige Beispiele:
- Trinken Sie viel, um die Blase zu spülen und die Wundheilung zu fördern. Empfohlen sind ein bis zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Gut sind kalorienarme Getränke wie Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtsaftschorlen. Seien Sie sparsam mit Alkohol oder verzichten Sie am besten ganz auf alkoholische Getränke.
 - Heben Sie keine schweren Lasten, zum Beispiel schwere Einkaufstüten.
 - Verzichten Sie auf Leistungssport und wenn Sie Sport treiben: Die körperliche Aktivität sollte nicht zu anstrengend und körperlich belastend sein. Auch auf das Fahrradfahren sollten Sie zunächst verzichten, denn Sie üben dabei Druck auf die Prostata aus. Gegen ausreichende Bewegung im Alltag und maßvollen Sport wie einen flotten Spaziergang, Wandern oder Nordic Walking ist aber nichts einzuwenden.
 - Verzichten Sie in den ersten Wochen auf die Sauna, das Thermalbad und Vollbäder (duschen können Sie).
 - Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, um eine Verstopfung zu vermeiden. Wählen Sie viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Kichererbsen oder Bohnen – sie sind besonders ballaststoffreich.
 - Und: Verzichten Sie in den ersten zwei bis drei Wochen nach der der Laser-OP auf Geschlechtsverkehr.
 
Prostata lasern: Wirksamkeit
Die Behandlung der Prostatavergrößerung mit dem Holmium-Laser scheint ähnlich wirksam zu sein wie eine TURP. Dies lassen jedenfalls die bisherigen Ergebnisse aus Studien vermuten. Ein Vorteil ist, dass Sie nach der OP etwas kürzer im Krankenhaus bleiben müssen und Ärztinnen und Ärzte den Katheter rascher entfernen können.
Die Thulium-Laserresektion (TmLRP) scheint ebenfalls mit der TURP vergleichbar zu sein, was die Wirksamkeit und das Behandlungsergebnis betrifft. In Studien kamen zudem schwere Blutungen seltener vor. Nach dem Abtragen des Prostatagewebes mit dem Thulium-Laser konnten Männer früher das Krankenhaus verlassen und wurden den Katheter auch schneller wieder los.
Für die anderen Laser-Methoden sei es noch nicht ausreichend wissenschaftlich nachgewiesen, dass sie mindestens genauso wirksam sind wie eine TURP, schreibt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Dazu gehören zum Beispiel die Thulium-Laser-Enukleation der Prostata (ThuLEP oder TmLEP) oder die Photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP, Grünlicht-Laser- oder Greenlight-Laser-Therapie).
Laser-OP: Nebenwirkungen, Risiken, Komplikationen
Folgende Nebenwirkungen kann das Lasern der Prostata haben:
- Wie bei TURP kann nach der Laser-OP ein trockener Samenerguss (retrograde Ejakulation) auftreten. Dabei gelangt die Samenflüssigkeit während der Ejakulation nicht oder kaum über die Harnröhre nach außen, sondern in die Harnblase. Mit dem Urin scheidet der Körper das Sperma dann aus. Die Ursache ist eine Verletzung jener Muskeln während der Prostata-OP, die normalerweise den Ausgang der Blase verschließen. Ein trockener Samenerguss beeinträchtigt zwar nicht das Gefühl beim Orgasmus, vermindert aber die Fruchtbarkeit.
 - Auch ein plötzlich eintretender Harndrang und häufiges Wasserlassen kommen nach der Laser-OP vor. Meist sind die Beschwerden aber nur vorübergehend und lassen sich auch mit Medikamenten gut behandeln.
 - Möglich sind außerdem Blut im Urin, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie ein unfreiwilliger Harnverlust.
 - Selten entwickelt sich eine Harnwegsinfektion.
 
Bei einer Laser-Behandlung besteht kein Risiko für das (seltene) TUR-Syndrom. Es kann bei einer TURP auftreten und gefährlich werden. Das TUR-Syndrom äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen oder Verwirrtheit. Es entsteht, wenn die Spülflüssigkeit, mit der Ärztinnen und Ärzte das entfernte Prostatagewebe nach draußen befördern, versehentlich in den Blutkreislauf gelangt. Wenn die Komplikation schnell behandelt wird, hat sie aber keine ernsthaften Folgen.
Ein Nachteil ist, dass Pathologinnen und Pathologen das Prostatagewebe nach dem Verdampfen mit einem Laser nicht mehr im Labor auf eventuelle Veränderungen untersuchen können, beispielsweise auf Krebszellen.
Laser-Behandlung der Prostata: Wer trägt die Kosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und privaten Krankenversicherungen (PKV) übernehmen in der Regel die Kosten für die Behandlung mit dem Holmium-, Thulium- und Greenlight-Laser. Fragen Sie aber zur Sicherheit wegen der Kosten immer vorher bei Ihrem Behandlungsteam sowie bei Ihrer Krankenkassen nach.
FAQs: Laser-Operation der ProstataIst eine Laseroperation bei einer vergrößerten Prostata sicher? Die Laser-OP ist eine relativ sichere Methode, die in der Regel nur geringe Nebenwirkungen besitzt. Sie geschieht minimal-invasiv und gilt somit als schonender als ein größerer Bauchschnitt. Zudem ist die Laseroperation seit vielen Jahren im Einsatz und es gibt viele Erfahrungen damit. Wie lange krank nach einer Prostata-Laser-OP? Wie lange Sie nach einer Laserbehandlung der Prostata krank sind und zum Beispiel nicht arbeiten können, lässt sich nicht pauschal sagen. Auch Ihr allgemeiner Gesundheitszustand und Ihr Alter spielen für die Genesungszeit eine Rolle. In der Regel können Sie jedoch Ihren Alltag nach wenigen Tagen wieder bestreiten. Allerdings sollten Sie zum Beispiel keinen intensiven Sport treiben, nicht Radfahren und nichts Schweres heben. Welche Operation ist bei einer vergrößerten Prostata am besten? Welche OP-Methode für einen Mann am besten ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom Prostatavolumen oder Ihrem gesundheitlichen Zustand. Die TURP ist der Standard bei einer Operation der Prostatahyperplasie. Aber auch Laser wie der Holium:Yag-Laser können eine Alternative zur TURP sein. Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, welche Operation in Ihrem Fall am besten ist. Ist es nach einer Prostataoperation noch möglich, zu ejakulieren? Ja, dies ist möglich, aber die retrograde Ejakulation kann eine Komplikation nach einer TURP oder Laser-Operation sein. Dann gelangt das Ejakulat nicht über die Harnröhre nach außen, sondern fließt zurück in die Harnblase – und wird mit dem Harn ausgeschieden. Dies kann die Fruchtbarkeit stören. Prostata lasern: welche Erfahrungen? Die Laser-OP der Prostata wird schon seit vielen Jahren eingesetzt und die Erfahrungen sind gut. Das Lasern der vergrößerten Prostata kann eine Alternative zur TURP sein. Erfahrungsberichte können Sie eventuell in einer Selbsthilfegruppe erfahren.  Dort finden Sie Gleichbetroffene, die Ihnen oft Hilfe und Tipps geben können.   | 
Quellen: 
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