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Neue Behandlungen bei Prostatakrebs

23. April 2018

Welche neuen Therapiestrategien beim Prostatakarzinom haben Ärzte ausgetüftelt? Über neue Behandlungen bei Prostatakrebs berichtet der Urologe Dr. Frank Schiefelbein im Video-Interview.

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Es gibt neue Behandlungen bei Prostatakrebs – welche sind das?

Was neue Behandlungen bei Prostatakrebs angeht, hat sich die Forschung in den letzten zwei Jahren mit einer Patientengruppe beschäftigt, die für Ärzte eine besondere Herausforderung ist. Konkret geht es um Männer, bei denen der Prostatakrebs schon bei der Diagnose weiter fortgeschritten ist. Ihr Prostatakrebs ist nicht mehr auf die Prostata beschränkt, sondern es haben sich schon Tochtergeschwülste in anderen Organen gebildet, also Metastasen. Meist befinden sich diese Krebsabsiedelungen in den Lymphknoten im Beckenraum oder in den Knochen. Bei diesen Patienten diagnostizieren Ärzte den Prostatakrebs oft zufällig, etwa im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung, eine Computertomografie, Röntgenuntersuchung oder weil sie vergrößerte Lymphknoten haben.

 

Wie behandeln Sie Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs nun?

Zu den neuen Behandlungen bei Prostatakrebs zählt erstens, dass Ärzte bei Männern mit fortgeschrittenem Prostatatumoren schon von Anfang an eine Kombination aus mehreren Behandlungen einsetzen. Ein Beispiel ist die Chemotherapie gemeinsam mit der Hormonentzugstherapie. Zweitens können wir diese Männer mit den neuen Möglichkeiten behandeln, die wir in der erweiterten Hormonentzugstherapie haben, etwa dem Wirkstoff Abirateron. Das ist ein Medikament, welches an der Produktion des Geschlechtshormons Testosteron ansetzt und seine Bildung unterdrückt. Die Substanz wirkt nicht nur im Hoden, sondern auch in der Krebszelle selbst sowie in der Nebenniere. Denn auch dort wird das männliche Sexualhormon gebildet.

 

Hilft Patienten eine Operation, wenn der Prostatakrebs fortgeschritten ist?

Neue Behandlungen bei Prostatakrebs könnten jetzt auch eine Operation bei fortgeschrittenen Stadien bedeuten. Früher haben wir die Prostata nicht mehr komplett entfernt, wenn sich der Prostatakrebs schon gestreut hatte und sich Metastasen gebildet hatten. Für uns Ärzte bedeuteten die Krebsabsiedelungen, dass wir den Männern nicht mehr mittels einer radikalen Prostatektomie helfen können. Wir sehen jetzt aber, dass diese Patienten auch von der radikalen Prostatektomie profitieren. Deswegen untersuchen wir derzeit als dritte Möglichkeit, inwieweit Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs davon Vorteile haben, dass sie sowohl eine Hormonentzugstherapie erhalten als auch operiert werden.