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Prostatakrebs (Prostatakarzinom): Symptome, Behandlungen, Lebenserwartung
12. Juni 2024 | von Ingrid MüllerAktualisiert und medizinisch geprüft am 12.6.2024 von Ingrid Müller, Chefredakteurin und Medizinjournalistin |
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Lesen Sie alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung. Erfahren Sie außerdem alle Fakten zu Vorsorge, Früherkennung, Prognose, Verlauf und Lebenserwartung bei einem Prostatakarzinom.
Kurzübersicht
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Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor in der Vorsteherdrüse, der Prostata. Diese Krebsart heißt auch noch Prostatakarzinom oder abgekürzt Prostata-Ca. Fast immer geht Prostatakrebs vom Drüsengewebe der Prostata aus. Fachleute sprechen daher auch von einem Adenokarzinom. In der Mehrzahl der Fälle entsteht der bösartige Tumor im äußeren Bereich der Prostata. Diese Zone liegt weiter von der Harnröhre entfernt, weshalb sich die Symptome oft erst spät bemerkbar machen. Die Beschwerden setzen oft erst ein, wenn der Tumor wächst und die Harnröhre einengt. Die ersten Anzeichen für ein Prostatakarzinom können Probleme beim Wasserlassen sein. Aber dann ist der Prostatakrebs oft schon größer und hat sich örtlich ausgebreitet. Daher ist die Früherkennung bei Prostatakrebs auch so wichtig.
Es gibt verschiedene Methoden der Diagnose bei Prostatakrebs. Im Rahmen der Tastuntersuchung lassen sich Prostatatumoren über den Enddarm erspüren, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben. Diese digital-rektale Untersuchung (DRU) gilt jedoch als zu ungenau und besitzt nur eine begrenzte Aussagekraft. Als alleinige Diagnosemethode in der Früherkennung von Prostatakrebs ist sie daher nicht geeignet. Wichtige Hinweise auf Prostatakrebs liefert zudem der PSA-Wert. Ein PSA-Screening, bei dem Ärzte und Ärztinnen bei gesunden Männer den PSA-Wert regelmäßig bestimmen, gibt es in Deutschland (noch) nicht. Männer können den PSA-Test aber auf eigene Kosten durchführen lassen.
Wie die meisten andere Krebsarten neigt auch Prostatakrebs dazu, sich auszubreiten. Irgendwann durchbricht er die Kapsel der Vorsteherdrüse und verbreitet sich über die Lymph- und Blutbahnen in andere Organe. Wenn Ärztinnen und Ärzte den Prostatakrebs jedoch frühzeitig diagnostizieren, ist er oft noch auf die Vorsteherdrüse begrenzt. Dann ist der Krebs gut zu behandeln und heilbar, zum Beispiel durch eine Operation oder Strahlentherapie.
Ohne rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann Prostatakrebs jedoch in die Lymphknoten, Knochen oder andere Organe streuen und dort Metastasen bilden. Dann ist er in der Regel nicht mehr heilbar. Aber auch in diesem Fall gibt es noch viele Behandlungsmöglichkeiten. Ein Beispiel sind Medikamente, die den Prostatakrebs aufhalten.
Viele Formen von Prostatakrebs sind wenig aggressiv und wachsen langsam. Damit bedeutet Prostatakrebs keineswegs zwangsläufig das Todesurteil und für viele Männer sind die Überlebenschancen hoch. Vielen Männer können lange Zeit mit ihrem Prostatakrebs leben.
Interview mit unserem Experten für ProstatakrebsDr. Frank Schiefelbein, Urologe und Chefarzt an der KWM Missioklinik, Würzburg |
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Herr Dr. Schiefelbein, ist Prostatakrebs der Brustkrebs des Mannes? Ja, da ist etwas Wahres dran. Denn Prostatakrebs ist der häufigste Krebs des Mannes und bei der Frau ist es Brustkrebs. Bei beiden Krebsarten gibt es viele Parallelen – in der Krebsentstehung und bei manchen Krebsbehandlungen. Beide Tumore wachsen zum Beispiel unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen. Das nutzen wir für die Behandlung. Es gibt verschiedene Risikofaktoren für Prostatakrebs – welcher wiegt am schwersten? Eindeutig das Alter! Je älter wir Männer werden, desto mehr steigt auch das Risiko für ein Prostatakarzinom. Allerdings gilt auch: Je älter wir bei der Erstdiagnose sind, desto günstiger ist der Verlauf. Welche Rolle spielen die Gene? Die familiäre Belastung ist auch ein wichtiger Risikofaktor. Deshalb erfragen wir sämtliche Risikofaktoren im Vorfeld – ob Krebserkrankungen in der Familie vorliegen, insbesondere Prostatakrebs bei Geschwistern, Eltern oder Großeltern. Dies ist ein ganz entscheidender Punkt. Prostatakrebs früh zu erkennen, erhöht auch die Heilungschancen. Ganz genau. Wir können die Früherkennung so gestalten, dass sie möglichst wenig belastend für Männer ist. Sie bietet die Möglichkeit einer rechtzeitigen Therapie, ist also der Schlüssel zum Erfolg. |
Prostatakrebs: Häufigkeit und Alter
Prostatakrebs ist in Deutschland der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Im Jahr 2020 erhielten laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 65.820 Männer neu die Diagnose Prostatakrebs. Das Prostatakarzinom macht bei Männern ungefähr ein Viertel aller Krebserkrankungen aus.
Im Schnitt sind Männer rund 72 Jahre alt, wenn sie die Prostatakrebs erkranken. Das Alter gilt als wichtigster Risikofaktor für diese Krebsart. Aber auch die ethnische Herkunft, Gene sowie bestimmte Lebensstil- und Umweltfaktoren spielen als Ursachen von Prostatakrebs eine Rolle. Männer können auch schon in jüngeren Jahren an Prostatakrebs erkranken, etwa wenn nahe Familienmitglieder betroffen sind. Allgemein ist Prostatakrebs vor dem 50. Lebensjahr jedoch sehr selten, wie folgende Zahlen zeigen:
- Das Risiko für einen 35-jährigen Mann, in den nächsten zehn Jahren zu erkranken, liegt unter 0,1 Prozent.
- Das Risiko eines 75-jährigen Mannes beträgt dagegen etwa sieben Prozent.
Weltweit gibt es erhebliche Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit. So gehört Prostatakrebs in Asien zu den vergleichsweise seltenen bösartigen Tumoren. Mediziner führen dies zum Beispiel auf andere Ernährungsgewohnheiten zurück. Wissenschaftlich bewiesen ist dieser Zusammenhang jedoch nicht.
Einige Zahlen zur Häufigkeit von Prostatakrebs in verschiedenen Ländern:
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Die altersstandardisierte Erkrankungsrate ist seit dem Jahr 2011 leicht rückläufig. In den letzten Jahren verläuft sie weitgehend konstant. Bis zum Jahr 2050, so eine Hochrechnung in der S3-Leitlinie Prostatakrebs, werde der Anteil der über 60-Jährigen in der Bevölkerung voraussichtlich auf rund 28 Millionen Männer anwachsen (37 Prozent) – damit sei der Anteil doppelt so hoch wie heute. Und weil Prostatakrebs eng mit dem Alter zusammenhängt, werden die Zahlen wahrscheinlich in den nächsten Jahren zunehmen. Auch die verbesserten Diagnosemethoden könnten für die Entwicklung der Erkrankungszahlen eine Rolle spielen.
Was ist die Prostata? |
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Prostatakrebs: Ursachen noch weitgehend unbekannt
Die Ursachen von Prostatakrebs sind noch weitgehend unbekannt, obwohl intensiv daran geforscht wird. Eine Krebserkrankung beginnt immer damit, dass sich das Erbgut einer Zelle verändert und sie bösartig wird. Warum dies geschieht, wissen Forschende noch nicht genau. Ganz allgemein entsteht Krebs durch Veränderungen (Mutationen) in den Erbinformationen von Körperzellen.
Normalerweise erkennt und kontrolliert das Immunsystem die veränderten Zellen und beseitigt sie. Tumorzellen entwickeln jedoch Mechanismen, mit denen sie sich diesen Kontrollmechanismen entziehen können. Dann können sie sich ungebremst teilen und vermehren. Auf diese Weise verdrängen sie gesundes Körpergewebe. Bösartige Tumoren haben die Eigenschaft, dass sie aggressiv in umliegendes Gewebe einwachsen und über die Blut- und Lymphwege in andere Organe streuen können. Gesunde Zellen habe diese Fähigkeit dagegen nicht.
Auch wenn die Ursachen von Prostatakrebs noch nicht genau aufgeklärt sind – Forschende haben dennoch einige Risikofaktoren ausgemacht, welche die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms erhöhen. Man weiß, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit Prostatakrebs entsteht. Es gibt demnach keine „einzelne“ Ursache für Prostatakrebs.
Folgende Faktoren spielen beim Prostatakarzinom eine Rolle oder werden zumindest als solche diskutiert:
- Alter – es ist der wichtigste Risikofaktor für Prostatakrebs. Vor dem 45. Lebensjahr ist Prostatakrebs äußerst selten. Danach steigt das Risiko für ein Prostatakarzinom mit zunehmenden Lebensjahren an.
- Gene: Wenn Verwandte ersten Grades wie der Vater, Großvater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind, steigt das individuelle Risiko für ein Prostatakarzinom – es ist ungefähr zweifach erhöht. Auch bei familiären Formen von Brust- und Eierstockkrebs in der weiblichen Verwandtschaft gibt es diesen erblichen Zusammenhang.
- Hormone, allen voran das Geschlechtshormon Testosteron
- Lokale entzündliche Prozesse
- Abstammung und Hautfarbe: Dunkelhäutige Männer erkranken häufiger an Prostatakrebs.
- Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E oder Selen
- Lebensstil: Ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel
Prostatakrebs: Entstehung |
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Prostatakrebs: Symptome zeigen sich oft erst spät
Das Tückische am Prostatakrebs ist, dass er im Frühstadium meist noch keine Symptome verursacht. Daher ist es auch nicht ganz einfach, Prostatakrebs zu erkennen. Viele Männer warten außerdem auf Warnsignale und gehen erst dann in die Arztpraxis. Oft das das Prostatakarzinom dann schon weiter fortgeschritten.
Dennoch gibt es einige Anzeichen, die Sie unbedingt ernst nehmen sollten und bei denen Sie besser zeitnah Ihren Arzt aufsuchen. Zwar steckt hinter den typischen Beschwerden wie Problemen beim Wasserlassen oft eine gutartige Prostatavergrößerung, aber nicht in jedem Fall. Auch ein steigender PSA-Wert kann Anzeichen für Prostatakrebs sein. Er kann allerdings auch ganz andere Gründe haben, die nicht Prostatakrebs heißen, zum Beispiel Sex oder Radfahren.
Anzeichen für Prostatakrebs |
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Prostatakrebs: Vorsorge, Früherkennung, Diagnose
In Deutschland können Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich das Angebot einer Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen. Die Krankenkassen bezahlen sie. Dazu gehört die Tastuntersuchung der Prostata, Lymphknoten und Genitalien. Der PSA-Test ist dagegen kein Teil der gesetzlichen Früherkennung und die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür nicht. Ein großes Problem ist weiterhin, dass ein Großteil der Männer die Prostata-Vorsorge nicht wahrnimmt.
Vorsorge und Früherkennung Lesen Sie alle Informationen zu den Vorsorgeuntersuchungen und zur Früherkennung von Prostatakrebs. |
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Mit der richtigen und zeitnahen Früherkennung finden Ärzte und Ärztinnen den Prostatakrebs oft rechtzeitig. Wenn Sie Beschwerden haben, zum Beispiel beim Wasserlassen, sollten Sie immer zeitnah Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen. Am Anfang der Diagnose Prostatakrebs steht immer das Gespräch zur Krankengeschichte, die Anamnese. Der Arzt oder die Ärztin stellt Ihnen einige Fragen, um der Ursache der Beschwerden auf die Spur zu kommen. Einige Beispiele:
- Welche Symptome haben Sie genau? Beispielsweise Probleme beim Wasserlassen, Schmerzen
- Seit wann haben Sie die Beschwerden und wie intensiv sind sie ausgeprägt?
- Haben sie sich zwischendurch wieder gebessert oder kontinuierlich verstärkt?
- Sind Krankheiten bei Ihnen bekannt? Falls ja: Welche und seit wann?
- Nehmen Sie Medikamente ein? Falls ja: Welche und seit wann?
- Gibt es Krebserkrankungen in Ihrer Familie? Beispielsweise Prostatakrebs bei Vater, Großvater, Bruder
- Wie steht es um Ihren Lebensstil? Beispielsweise Ernährungsweise, Rauchen, Alkohol
Ihre Antworten liefern Ärzten und Ärztinnen schon erste Hinweise auf die Ursache Ihrer Symptome. Dann folgt in der Regel eine Tastuntersuchung der Prostata, die sogenannte digitale rektale Untersuchung (DRU). Auch eine Blutuntersuchung (Ermittlung verschiedener Blutwerte) sowie die Bestimmung des PSA-Wertes liefern weitere Anhaltspunkte. Beim Verdacht auf Prostatakrebs sowie zur Klärung der Frage, wie weit sich der Prostatakrebs ausgebreitet hat, kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Die wichtigsten sind:
- Transrektaler Ultraschall (TRUS) – eine Ultraschalluntersuchung über den Enddarm, welche die Größe und Lokalisation des Tumors ans Licht bringt.
- Multiparametrische MRT (mpMRT) – sie zeigt, wie weit sich der Prostatakrebs ausgebreitet hat.
- Skelettszintigrafie – eine Methode, die Gewebe mit hoher Stoffwechselaktivität zeigt – dazu gehören auch Krebszellen. Die Szintigrafie kann Metastasen in den Knochen aufdecken.
- PSMA-PET/CT– eine Kombination der Positronenemissionstomografie (PET) mit einer Computertomografie (CT). Außerdem nutzen Ärzte und Ärztinnen hier ein Eiweiß namens "Prostataspezifisches Membranantigen" (PSMA) – dieses ist in besonders großen Mengen auf Prostatakrebszellen vorhanden.
Endgültige Sicherheit, ob ein Prostatakrebs vorliegt, liefert in der Regel eine Gewebeprobe (Biopsie). Pathologen und Pathologinnen untersuchen das entnommene Gewebe anschließend im Labor unter dem Mikroskop. So lassen sich gutartige und bösartige Zellen mit hoher Gewissheit unterscheiden.
Aus dem pathologischen Befund lässt sich zudem die Aggressivität des Prostatakarzinoms ablesen. Der Gleason-Score spiegelt seine Gefährlichkeit wieder. Das TNM-Stadium gibt dagegen Auskunft über die Größe und Ausbreitung des Tumors.
Diagnose "Prostatakrebs" Lesen Sie, was den Arzt oder die Ärztin Verdacht schöpfen lässt und was nach der Diagnose Prostatakrebs wichtig ist. |
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Prostatakrebs: Behandlung
Die Behandlung von Prostatakrebs hängt immer von der Größe, Ausbreitung und Aggressivität des Tumors ab. Je früher er entdeckt wurde, desto besser ist das Prostatakarzinom behandelbar. Bei der Wahl der Prostatakrebs-Therapie(n) spielen aber auch noch andere Faktoren mit, zum Beispiel Ihr Alter, vorhandene Grunderkrankungen sowie Ihre Vorstellungen, Wünsche und Überzeugungen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Behandlung von Prostatakrebs. Meist kombinieren Ärzte und Ärztinnen mehrere Therapien miteinander, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Daneben gibt es noch Methoden der Komplementär- und Alternativmedizin, um Beschwerden zu lindern.
Wichtig ist, dass Sie Vertrauen zum behandelnden Arzt oder der Ärztin haben. Lassen Sie sich am besten in einem zertifizierten Krebszentrum behandeln. An solchen spezialisierten Prostatakrebszentren arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedenster Fachrichtungen eng zusammen und überlegen die individuell beste Therapie für Sie.
Wenn Sie unsicher wegen der vorgeschlagenen Therapien sind, holen Sie sich am besten eine Zweitmeinung ein. Lassen Sie sich alle Behandlungen gut erklären und wägen Sie gemeinsam alle Vor- und Nachteile sowie die Risiken ab. Erst dann entscheiden Sie gemeinsam nach dem Prinzip des "Shared Decision Makings". Lassen Sie sich auch beraten, um die richtige Klinik zu finden.
Prostatakrebs – alle Therapien Aktive Überwachung, Operation, Bestrahlung und Medikamente – alle Behandlungen bei Prostatakrebs finden Sie in der Übersicht. |
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Überlegen Sie, ob Sie nach dem Abschluss der Erstbehandlung eine Reha (Anschlussheilbehandlung) wahrnehmen. Informieren Sie sich gut darüber, etwa beim Sozialdienst der Kliniken. Viele Männer profitieren von einer Reha, weil sich Nebenwirkungen der Krebsbehandlungen wie eine Inkontinenz oder Erektile Dysfunktion bessern lassen. Je früher Sie mit der Reha beginnen, desto bessere Erfolge zeigt sie.
Prostatakrebs: Was sie selbst tun können
Sie können auch selbst einiges tun, um Ihre Lebensqualität und Ihr Wohlbefinden verbessern. Auch ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das Risiko für einen Krebsrückfall zu senken. Einige Tipps:
- Nicht nach der Schuld fragen: Suchen Sie nicht nach den Ursachen und grübeln Sie nicht darüber nach, warum die Diagnose Prostatakrebs ausgerechnet Sie „erwischt“ hat. Machen Sie sich klar, dass niemand Schuld an seiner Krankheit hat. Versuchen Sie, Ihre Krebserkrankung zu akzeptieren und betrachten Sie diese als Schicksalsschlag, der im Prinzip jeden treffen kann - auch Freunde oder Nachbarn. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Behandlungen und suchen Sie sich Menschen, die Sie auf Ihrem gewählten Weg unterstützen.
- Teilen Sie sich mit! Eine Krebsdiagnose müssen die meisten Betroffenen erst einmal „verdauen“. Und das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Verstummen Sie dabei nicht, sondern sprechen Sie mit anderen Menschen über ihre Krebserkrankung. Vertrauen Sie sich der Familie, Freunden und nahestehenden Menschen in Ihrem Umfeld an. Das können auch die Arbeitskollegen und -kolleginnen sein. Ein offenes Gespräch kann helfen, die Krebserkrankung besser zu bewältigen. Auch Ihr Umfeld gewinnt mehr Sicherheit im Umgang mit Ihrer Krebserkrankung, wenn Sie sich öffnen.
- Psychische Unterstützung suchen: Heute weiß man, dass eine Krebserkrankung niemals nur den Körper, sondern auch die Seele betrifft. Suchen Sie sich daher professionelle psychische Unterstützung. Es gibt Psychoonkologen und Psychoonkologinnen, die auf Krebspatienten spezialisiert sind. Sie helfen Ihnen, Ihre Ängste, Sorgen und Nöte zu überwinden und die Krebserkrankung besser zu bewältigen. Infos und Adressen bieten zum Beispiel die Krebsgesellschaften und der Krebsinformationsdienst des Deutsche Krebsforschungszentrums (DKFZ).
- Körperlich aktiv sein – oder es werden! Bewegung und Sport können den Verlauf von Prostatakrebs günstig beeinflussen. Meist erhalten Sie eine individuelle Bewegungstherapie, die oft schon in der Klinik beginnt. Lassen Sie sich zur Art und Intensität des Trainings beraten. Maßgeblich sind hier auch die Schwere der Krebserkrankung, absolvierte Therapien sowie Ihr Alter und allgemeiner Gesundheitszustand. Bewegen Sie sich außerdem viel im Alltag, am besten an der frischen Luft. Unternehmen Sie zum Beispiel öfters Spaziergänge.
- Für Energie sorgen: Die Prostatakrebs-Therapien sind oft sehr kräftezehrend. Tun Sie sich und Ihrem Körper Gutes und laden Sie Ihre „Energieakkus“ auf, zum Beispiel mit diesen Tipps:
- Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen mit viel frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Verzichten Sie auf das Rauchen – es gibt Unterstützung für den Rauchstopp in Form von Nikotinkaugummis oder -pflaster sowie professionelle Hilfe (z.B. eine Verhaltenstherapie)
- Seien Sie maßvoll mit Alkohol – gegen ein Glas Wein oder Bier gelegentlich ist aber nichts zu sagen.
- Vielleicht hilft Ihnen auch eine Entspannungsmethode wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga.
Prostatakrebs: Vorbeugen
Die Ursachen von Prostatakrebs sind noch nicht genau bekannt. Daher können Sie einem Prostatakrebs auch kaum vorbeugen. Allerdings vermuten Forschende, dass einige Risikofaktoren bei der Entstehung des Prostatakarzinoms mit am Werk sind. Und diese können Sie zum Teil selbst beeinflussen.
Prostatakrebs vorbeugen Lesen Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Prostatakrebs eventuell vorbeugen können. |
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Prostatakrebs: Prognose, Verlauf, Heilungschancen
Der Verlauf und die Prognose bei Prostatakrebs hängen immer vom Stadium, der Ausbreitung und von der Aggressivität des Tumors ab. Wenn Ärzte und Ärztinnen den die Erkrankung frühzeitig entdecken und behandeln, ist Prostatakrebs heilbar. Dann ist der Tumor oft noch auf die Prostata begrenzt und hat die Kapsel noch nicht durchbrochen. Außerdem hat der Prostatakrebs keine Metastasen in anderen Organen gebildet. Prostatakrebs streut meist in die Knochen, Leber, Lunge und selten ins Gehirn.
Einige Zahlen zu den Überlebensraten, welche die gute Prognose bei Prostatakrebs widerspiegeln:
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Allerdings starben laut RKI im Jahr 2020 auch 15.403 Männer an ihrem Prostatakrebs. Das Prostatakarzinom stellt unter den Krebstodesursachen beim Mann den dritthäufigsten Grund dar. Wie hoch die Lebenserwartung ohne Behandlung ist, lässt sich nicht genau sagen. Sie hängt davon ab, wie aggressiv der Prostatakrebs ist und wie weit er sich schon ausgebreitet hat. Aber selbst Männer mit einem fortgeschrittenen Prostatakrebs-Stadium können oft noch viele Monate oder sogar Jahre überleben – bei guter Lebensqualität.
Wichtig ist immer, dass Sie nach einer Prostatakrebserkrankung die Nachsorge regelmäßig wahrnehmen. Ärzte und Ärztinnen kontrollieren in regelmäßigen Zeitabständen den Erfolg der Therapie, behandeln Nebenwirkungen und begutachten Ihren Gesundheitszustand. Ein Rückfall (Rezidiv) lässt sich im Rahmen der Nachsorge rechtzeitig aufdecken und behandeln.
Quellen:
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